Montag, 5. Dezember 2011

DAS GEHEIME IMPERIUM DER MACHT


 
Stadt Staaten

Geschahen die Weltkriege, Revolutionen & grosse Ereignisse der Menschheitsgeschichte natürlich oder zufällig, oder waren sie kalkuliert und voraus geplant? Wenn sie vorausgeplant waren, wer hat sie geplant?

Die Antwort auf diese Frage findet man innerhalb der Grenzen der drei mächtigsten Städte der Welt. Die drei Städte gehören nicht zu einer Nation und bezahlen keine Steuern. Dies sind Washington’s District of Clumbia, das nicht Teil der Stadt Washington oder der USA ist. Das Zentrum von London, das nicht Teil von London und England ist und der Vatikan Staat, der nicht zu Rom oder Italien gehört.

Diese drei Städte, Stadt-Staaten genannt, haben ihre eigenen Flaggen, ihre eigenen, separaten Gesetze und ihre eigenen, separaten Idenditäten.




1. Vatikan Staat

Dank der Mauern der St. Peter’s Basilica ist der Vatikan anerkanntes Abbild Gottes. Ein böser, bärtiger Mann im Himmel, gemalt von Michael Angelo. Grausame, brutale Bilder von Gottes gefoltertem Sohn, leidend, blutend und sterbend, mit Dornen im Gesicht und Nägel durch seine Füsse und Hände getrieben, werden überall im Vatikan gezeigt. Diese Bilder dienen der Erinnerung, dass Gott erlaubt hat, seinen Sohn zu foltern und zu töten, um die Seelen der Menschen zu retten, die alle als Sünder geboren wurden.

Der Vatikan herrscht über ungefähr 2 Milliarden, der insgesamt 6,2 Milliarden Menschen. Der kolossale Reichtum des Vatikans schliesst enorme Investitionen mit den Rothschilds in England, Frankreich, USA, mit gigantischen Öl- und Waffenunternehmen wie Shell & General Electric mit ein. Des Vatikans Goldbarren im Wert von Milliarden sind in den von Rothschild kontrollierten Bank of England und der US Federal Reserve Bank gelagert.

Die katholische Kirche ist die grösste Finanzmacht, vereinigt Reichtum (wealth accumulator) und Landbesitzer der Gegenwart, besitzt mehr Reichtümer als irgend eine Bank, Gesellschaft, Grossunternehmen oder Regierung dieser Welt.

Während 2/3 der Welt weniger als 2$ pro Tag verdienen und 20% der Weltbevölkerung unterernährt sind oder vor Hunger stirbt, hortet der Vatikan Reichtümer, profitiert davon an den Börsen & predigt gleichzeitig vom Geben.

Zur Renovierung des Petersdom verkaufte die Kirche Tickets, um von der Hölle in den Himmel zu kommen (angeblich Leo V.). Während des “dunklen Zeitalters”, im frühen Mittelalter hat die Katholische Kirche nicht nur Wertsachen gehortet, sondern auch Wissen. Sie hielt die Massen ungebildet und in der Dunkelheit, indem sie selbst eine minimale Bildung verhinderte. Sie verboten auch jedermann unter Androhung von Folter und Tod, eine Bibel zu lesen oder zu besitzen.

Von 1054 bis 1291 unserer Zeit, während den Christlichen Feldzügen, veranstalteten die Päpste insgesamt sieben Blutbäder. Sie folterten und töteten Hunderttausende von Moslems und Juden im Namen Gottes. Diese brutalen Söldner der Päpste nannten sich Tempelritter oder Ritter des Tempels Solomon und sind in der heutigen Geheimbruderschaft der Freimaurer integriert.

Zwischen 1450 und 1700 unserer Zeit setzte die Katholische Kirche ihren göttlichen Terror fort mit der Inquisition. Basierend auf Gerüchte von Hexenkult verfolgte die Katholische Kirche Zehntausende von unschuldigen Frauen und verbrannte sie bei lebendigem Leibe auf den Scheiterhaufen.

Währen des 2. Weltkrieges wurde der Vatikan  wegen der Unterstützung von Hitler und der Nazis kritisiert. Bis zur heutigen Zeit steht der Vatikan im Verdacht, Nazigold und Schweizer Bankkonten von jüdischen Holocaustopfern geplündert zu haben.

In den letzten 50 Jahren sind mehr als 1500 Priester und Bischöfe indentifiziert worden, die Zehntausende von Jungen und Mädchen in ihren Kongregationen und Waisenhäusern sexuell missbraucht haben.

Warum predigt die steinreiche Institution die geistigen Werte der Armut und Keuschheit, während Kardinäle, Bischöfe und Priester ihre Verbrechen des sexuellen Missbrauchs vertuschen?

Warum hat die Kirche die Schadensersatzansprüchen ihrer sexuell, emotional und spirituell traumatisierten Opfer bekämpft?




2.  Die City of London

Genau wie Vatikan Stadt, ist die Innenstadt Londons eine private Körperschaft oder Stadt-Staat im Herzen von London. Sie (die City) wurde 1694 ein souveräner Staat, als König William III of Orange die Bank of England privatisierte und über die Banker stellte.

Heute ist der Stadt-Staat von London das weltweit stärkste finanzielle Machtzentrum und die reichste Quadratmeile auf dieser Erde.

Es beherbergt die von Rothschild kontrollierte Bank of England, Lloyds of London, die Londoner Börse, alle britischen Banken, die Filialen von 385 ausländischen Banken & 70 US-Banken. Es hat seine eigenen Gerichte, seine eigenen Gesetze, ihre eigene Flagge und eine eigene Polizei.

Es ist nicht Teil von Greater London oder England, oder des British Commonwealth und zahlt keine Steuern. Der Stadt-Staat of London beherbergt die Fleet Streets Zeitungen und Verlagswesen-Monopolisten. Es ist auch die Zentrale für die weltweite englische Freimaurerei und der Hauptsitz für die weltweiten Geld-Kartells, unter dem NamenThe Crown“ bekannt.

Entgegen der allgemeinen Meinung ist „The Crown“ nicht die königliche Familie oder die britische Monarchie. „The Crown“ ist der private Stadt-Staat City of London. Es gibt einen Rat aus 12 Mitgliedern, die dieses Unternehmen unter einem Bürgermeister, einem so genannten Lord Mayor, leiten.

Der Lord Mayor und sein 12-köpfiger Rat dienen als Stellvertreter oder Vertreter für die 13 weltreichsten, mächtigsten Banker-Familien, einschließlich der Familie Rothschild, die Warburg-Familie, die Familie Oppenheimer und Schiff-Familie. Diese Familien und deren Nachkommen beherrschen die „Crown Corporation of London“.

Diese „Crown Corporation“ hält das Eigentum am weltweiten Kronland in Kron-Kolonien wie Kanada, Australien und Neuseeland.

Das Britische Parlament und der britische Premierminister dienen als öffentliche Front (Marionetten) für die verborgene Macht der herrschenden Krone-Familien.




3. Der District of Columbia (z.B. Washington, DC)

So wie “City of London” und der Vatikan-Staat wurde 1791 ein dritter Stadt-Staat gegründet.  Dieser Stadt-Staat nennt sich District of Columbia, hat seine eigene Flagge und seine eigene, unabhängige Administration. Die Verfassung für den District of Columbia arbeitet unter einem tyrannischen römischen Recht, als Lex Fori bekannt, die keine Ähnlichkeit mit der US-Verfassung hat.

Dieser verräterische Akt gestattet es, den District of Columbia als ein Unternehmen außerhalb der ursprünglichen Verfassung der Vereinigten Staaten und außerhalb der Interessen der amerikanischen Bürger zu betreiben.

1791 wurde das Gebiet des Districts of Columbia aus den Staaten Maryland und Virginia herausgelöst. Er war ursprünglich ein Quadrat von genau 10 mal 10 Meilen (16,09 km mal 16,09 km) Seitenlänge. Am 11. Juni 1800 wurde Washington ständige Hauptstadt der Vereinigten Staaten. 1846 wurde das Gebiet westlich des Potomac Flusses an Virginia zurück gegeben. Die Fläche von D.C. beträgt heute 177 km².

Obwohl geographisch getrennt, sind die Stadtstaaten von London, dem Vatikan und dem District of Columbia ein verbundenes Reich namens Empire of the City.

Die Flagge von Washingtons District of Columbia hat 3 roten Sterne. Eine für jeden Stadtstaat im Drei-Staaten-Reich. Diese drei Stadtstaaten beherrschen die Welt wirtschaftlich und finanziell durch die City of London, militärisch durch den District of Columbia und geistlich, spirituell durch den Vatikan.




4. Die U.S.A.  -  eine Kron-Kolonie

Eine ernüchternde Studie der unterschriebenen Verträge & Satzungen zwischen Großbritannien und den USA bringt eine schockierende Wahrheit ans Licht.  Die USA waren und sind immer noch eine britische Kronkolonie.

König James I. war nicht nur berühmt wegen der Übersetzung der Bibel in die King James Version, sondern auch für die Unterzeichnung des ersten Virginia-Vertrages im Jahre 1606. Dieses Werk gewährte den britischen Vorfahren das Recht, sich überall nieder zu lassen und Amerika zu kolonisieren.

Die Konzession garantierte auch, dass die künftigen Könige/Königinnen von England souveräne Autorität über alle Bürger und das kolonisierte, von den Indianern gestohlene Land in Amerika haben würden.

Nachdem Amerika seine Unabhängigkeit von Großbritannien erklärte, wurde der Vertrag von 1783 unterzeichnet. Dieser Vertrag führt ausdrücklich den Nachweis, dass der König von England auch der Prinz von den Vereinigten Staaten ist und widerspricht somit dem Glauben, dass Amerika den Unabhängigkeitskrieg gewonnen habe.

Obwohl König George III. von England die meisten seiner Ansprüche an den amerikanischen Kolonien aufgab, behielt er das Recht, für seine Unternehmungen zur Kolonialisierung Amerikas bezahlt zu werden. Im Krieg von 1812, brannten die Briten das Whitehouse und alle US-Regierungsgebäude bis auf die Grundmauern nieder.

Wenn Amerika tatsächlich den Unabhängigkeitskrieg gewonnen hätte, wären sie wohl nie dazu bereit gewesen, weiterhin Schulden und Raparationskosten an den König von England zu bezahlen. Amerikas blutgetränkter Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten ruinierte Amerika und machte aus seinen Bürgern dauerhafte Verschuldungs-Sklaven des Königs.

Die meisten US-Bürger glauben, dass die U.S.A. ein unabhängiges Land ist und der Präsident der machtvollste Mann auf Erden. Die US ist keine Land. Es ist eine Körperschaft und der Präsident ist Präsident dieser Gesellschaft der vereinigten Staaten.  Er und seine gewählten Vertreter arbeiten für diese Gesellschaft und nicht für das amerikanische Volk. Und wenn Amerika eine Firma ist, wem gehört diese Gesellschaft der vereinigten Staaten?

So wie Kanada und Australien, wessen Führer Premierminister  der Queen sind und dessen Land Crown-Land ist, so ist Amerika eine weitere Kron-Kolonie. Und Kron-Kolonien werden durch das Imperium der drei Stadt-Staaten kontrolliert.




6. Obelisken

Im Zentrum jedes der drei Stadt-Staaten steht ein phallusähnliches Monument, das
in den Himmel sticht. Man nennt es Obelisk. Der Obelisk im Stadt-Staat DC nennt man das Washington Monument. Es wurde dem Freimaurer George Washington gewidmet vom Freimaurer-Grossmeister des District of Columbia.
Dieses Washington-Monument wurde von 250 Freimaurer-Logen finanziert, inklusive dem Orden der Tempelritter.

In der Londoner City steht ein Obelisk, den man Cleopatra’s Nadel nennt. Er ist 187 Tonnen schwer und 21 Meter hoch. Er stammt aus Ägypten  und wurde am Themseufer aufgestellt.

Im Vatikan steht ebenfalls ein ägyptischer Obelisk, der so hoch ist wie der Petersdom.

Obeliske sind phallische Monumente, die den heidnischen Sonnengott Amen Ra der alten Ägypter ehren. Der Sage nach wohnt der Geist dieses Sonnengottes in diesem Obelisk. Wieso also stehen sie an christlichen Orten, vor allem, warum im Vatikan?









Freitag, 2. Dezember 2011

Stationen auf dem Weg in den Tod


Am 16. September ist Maria del Carmen Mesa gestorben. Das hätte allerdings nicht sein müssen. Das katalanische Gesundheitswesen hat ihr dabei geholfen. Nicht freiwillig, dafür sehr schmerzhaft.

Am 7. Septembetr litt Maria unter sehr heftigen Kopfschmerzen, was sie veranlasst hat, das Kreiskrankenhaus Blanes aufzusuchen. Man hat sie dort untersucht und es wurden Symptome eines Aneurysma (Arterienerweiterung) festgestellt. Dieses Kreiskrankenhaus war für eine diesbezügliche Behandlung allerdings nicht eingerichtet. Folglich wurde Maria an das Provinzkrankenhaus in Girona überstellt.

Infolge Kürzungen im Gesundheitswesen konnte sie dort leider nicht operiert werden und so wurde Maria del Carmen Mesa mit der Ambulanz weiter gereicht, und zwar an das Krankenhaus Vall d’Hebron. Deren 39 Operations-Säle waren allerdings, auch aufgrund von Sparmassnahmen, bereits geschlossen.

Die auf den 8. September anberaumte Operation verzögerte sich dann nochmals, weil die für einen solchen Eingriff benötigten Geräte nicht vorhanden waren. In der Zwischenzeit erlitt Maria zwei weitere Rupturen an dieser Hirnarterie.

Leider war dann am 9. September kein OP-Saal frei, sodass Maria del Carmen Mesa ins Spital Clinic de Barcelona verlegt werden musste. Dort wurde sie endlich um 23:34 Uhr operiert!!

Am 16. September 2011 verstarb sie dann. Die Hinterbliebenen verklagten logischerweise das Krankenhaus und die Landesregierung. Diese schloss allerdings aus, dass Maria del Carmen Mesa infolge von Sparmassnahmen im Gesundheitswesen oder durch einen Mangel an Versorgung zu Tode gekommen sei!

Was denkst Du, woran es hier gemangelt hat?

Sonntag, 20. November 2011

600 Euro zu viel

Zwei Artikel aus einer  Ausgabe der Costa Blanca Nachrichten. Es sind längst nicht alle, die einem die Haare im Nacken aufrichten und die Zornesadern anschwellen lassen. Und solche Berichte lesen wir Woche für Woche!!


Ein Leckerli aus den Costa Blanca Nachrichten Nr. 1326 – 15.5.09 – Seite 19


Rathaus zahlt Miete für eine unbewohnte Wohnung

Calpe – fin. 600 Euro Miete monatlich für eine Wohnung, die nur selten bewohnt ist? Klingt nach herausgeschmissenem Geld, vor allem wenn der „Mieter“ die Stadt Calpe ist, die aktuell mit 30 Millionen Euro verschuldet ist (siehe Seite 18). Mindestens drei Jahre lang hat das Rathaus ganzjährig Miete für eine Wohnung gezahlt, in der im Sommer ein paar Wochen lang Vertretungsärzte untergebracht waren. Die Wohnung gehört Stadträtin Linda Townsend (PP), zuständig für Bürgerbeteiligung. Die Zahlungen gingen auf das Konto einer Freundin Townsends ein, laut PSOE-Sprecher (Sozialisten) Luis Serna ein Versuch, das Ganze zu vertuschen. Laut Townsend rechtmässig, da ihre Freundin Untermieterin der Wohnung sei. Das Abkommen mit der Stadt beruht auf einer mündlichen Vereinbarung, ein Vertrag existiert nicht.
Ans Licht kamen die Mietzahlungen in der Plenumssitzung am 12. Mai, als die Stadträte Rechnungen von insgesamt 231.000 Euro aus 2008 genehmigen mussten. Dabei fielen zwei Mietzahlungen von je 2.400 Euro für acht Monate auf. Während die PSOE-Vertreter gegen die Bewilligung der Rechnungen stimmten und einen Rücktritt Townsends forderten, gab die Regierung – inklusive Townsend – ihr Okay, bis auf Bloc-Stadträtin Antonia Avargues, die sich enthielt.

Mein persönlicher Kommentar: Ein Schelm, der hier etwas Böses denkt.


Hier gleich noch ein solches Leckerli!

Costa Blanca Nachrichten Nr. 1326 – 15.5.09 – Seite 32

Beton wider Willen
Residenten in Lago Jardin im Streit mit ihrem früheren Verwalter

Michael Althoff, TORREVIEJA

„Es gab eine Wahl, bei welcher der Verlierer nach Stimmen dennoch bestätigt worden ist. Ich konnte das nicht glauben. Ich bin noch nicht so lange in Spanien und habe geglaubt, das sei ein irgendwie verrücktes Wahlsystem. “  Arthur drückt seine Verwunderung im  Internet-Forum "SaveLagoJardin1“ über ein Tohuwabohu in der Eigentümergemeinschaft Lago Jardin, Manzana II aus.

Der Brite ist einer von Hunderten von Residenten, die fassungslos die Hände über dem Kopf zusammenschlagen angesichts der Misswirtschaft in der Siedlung. Jüngster Stein des Anstoßes: "Alle Wege sind auf Weisung des früheren Verwalters, Jose Ramón Ferrer betoniert worden", kritisiert AIcala, „Die Arbeiten  sind Pfusch, das hält nicht lange!“  Über 50.000 Euro seien den rund 300 Hausbesitzern der Eigentümergemeinschaft in Rechnung gestellt worden - "für einen Lastwagen voll Zement, der keine 500 Euro wert ist".

Rundgang durch die über 20 Jahre alte, schön begrünte Siedlung: Residenten zeigen auf Kanaldeckel, die zubetoniert wurden. Einen Feigenbaum haben die Arbeiter schlicht komplett rundum versiegelt. „Wie soll der Baum sein Wasser kriegen?“, fragt eine Nachbarin. Der Beton auf den Wegen habe keine zureichenden Dehnungsfugen. Tamara erklärt, die bestehenden Ritzen seien nachträglich mit der Flex eingeschnitten worden.

Steile Rampen wurden auf die Strasse geführt, die Geländer wackeln und erschweren den Zugang für Feuerwehr oder Rettungswagen. Der Beton wurde nicht mit dem Untergrund verbunden, sondern auf die alten Wege ohne Bindeschicht gegossen. Die Wasserabläufe der Terrassen sind durch den Höhenunterschied verstopft. Dass es zu Überschwemmungen kommt in den einzelnen Häusern, sei „eine Frage des nächsten Regens.“ Ein Gutachten des Architekten José Manuel Aracil, von der Eigentümer-Gemeinschaft in Auftrag gegeben, dokumentiert die Fehler. Das Fazit: Nur Abriss hilft.

Der Hausfrieden hängt schief in Lago Jardin Manzana II. Seit Jahren. Mit dem Management unzufriedene Anwohner haben in einer Generalversammlung Mitte vergangenen Jahres den früheren Präsident abgewählt. Seither suchen der neue Präsident Antonio Alcala und Verwalter José Manuel Anguita die Eigentümergemeinschaft neu zu organisieren. Ihr Problem: „Ex-Verwalter Ferrer gibt die Bücher nicht heraus, wir haben ihn verklagt, der Prozess dauert an." Der Verwalter habe wegen nicht stornierter Daueraufträgen gar noch Zugang zu Konten.

Unter Hausverwaltern ist Ferrer kein unbeschriebenes Blatt. „Ich musste vor Gericht gehen, um ihn zur Herausgabe der Bücher zu zwingen“, sagt Humberto Huleta, renommierter Administrator in Torrevieja. „In der Siedlung Campana II hat er die letzten 6.000 Euro der Eigentümergemeinschaft vom Konto geräumt.“

Kommentar: Solche Geschichten gäbe es Tausende zu erzählen. Selbst zum Strassen betonieren braucht es ab und zu ein Gehirn. Hier leider Mangelware. Zum zweiten Punkt: Egal ob Verwalter, Präsident oder gar Gemeindepräsident. Jeder gewählte Spanier betrachtet seinen Verein, Eigentümergemeinschaft oder Gemeinde als sein Eigentum. Ganz nach dem Motto: „Ihr habt mich gewählt, also mache ich es so, wie es mir passt.“ Dies wurde sogar wörtlich von Gemeindepräsidenten geäussert.

Mittwoch, 16. November 2011

Das spanische Gesundheitssystem ist todkrank und liegt im Sterben .

Das Gesundheits-, resp. Krankheitssystem in Spanien ist staatlich. Das heisst jeder, der hier gemeldet ist, kann gratis zum Arzt und auch die Medikamente sind gratis.

Das nützt aber den Spaniern herzlich wenig, weil es nämlich bald keine Medikamente mehr gibt. Das Land Valencia schuldet seinen Apotheken mehr als 400 Millionen Euro (400'000'000 €)!! Und eine Genesung ist nicht in Sicht, im Gegenteil, es wird immer schlimmer.  Nun fürchten die Apothekenbesitzer um ihre Existenz. Es wird soweit kommen, dass sie einfach keine Medikamente mehr verschenken werden. Es kann doch nicht sein, dass die Apotheker die Medikamenten-Kosten für den Staat tragen. Kürzlich hat die Landesregierung von Valencia der Apothekenkammer 60 Mio Euro überwiesen. Ein Tropfen auf den heissen Stein. Fünfzig Millionen davon wird die CAM Bank einbehalten für einen Kredit, den die Apothekenkammer aufgenommen hat, um einen Kollaps zu vermeiden.

Also was nützt es denn, wenn man zwar keine Krankenkassen-Prämien bezahlen muss, die medizinische Versorgung jedoch von den Politikern abhängig ist. Obwohl wir es nicht brauchen (Holz anlangen), sind wir von Anfang an privat versichert. Komme was da wolle. Ich will alles, aber nicht von korrupten Politikern abhängig sein. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das ganze System zusammen bricht. Und dann .....????

Sonntag, 28. August 2011

Unsere Goya knapp dem Tod entronnen


Vor einiger Zeit hatte ich auf facebook eine heftige Diskussion über das Verhältnis der Spanier zu den Tieren. Damals ging es um den Stierkampf, dieses öffentliche Abschlachten der Stiere zum Gaudi der Zuschauer. Ich hatte die Meinung vertreten, dass jeder Stier, bevor er jämmerlich im Sand verrecken muss, noch drei dieser perversen Spanier mitnehmen sollte.

Ich wurde natürlich heftig angegriffen und als Menschenverachter bezeichnent. Naja, diese Schmach nehme ich gerne auf mich. Dann nehmen wir halt noch ein paar Gräueltaten in Kauf.

Was mir, resp. unserer Goya widerfahren ist, gibt mir mal wieder Recht. Gestern Vormittag rast Goya durch die Katzenschleuse mit einem Getöse, dass ich gedacht habe, sie rennt die Türe ein. Völlig verstört rast sie die Treppe hoch, die Treppe wieder runter und den Gang entlang zu den Zimmern. Aber gleich darauf rast sie mit Fauchen wieder an mir vorbei, über die Terrasse ....... und ward nicht mehr gesehen.

Ich habe in der Eile festgestellt, dass sie irgend etwas hinter sich her schleift, etwa 40 cm lang. Im ersten Moment habe ich gedacht, dass sich vielleicht eine Schlange an ihr festgebissen hat.

Wir, die Hunde und ich, gingen durch den Garten, um sie zu suchen. Alles Rufen nützte nichts, die Katze reagierte nicht. Unsere Zita, die Schäferhündin, hat sie dann gefunden. Wir haben im Garten eine Nische, wo die Wasserleitungen sich verzweigen und die Hahnen darin untergebracht sind. Die Türe stand etwas offen und dahin hat mich die gute Zita geführt. Und tatsächlich, in der hintersten Ecke lag Goya mit einem ziemlich kläglichen Miauen.

Ganz langsam und sachte habe ich sie hervor gelockt. Und wie ich sie zu fassen kriegte habe ich festgestellt, dass es viel schlimmer war, als eine Schlange. Ein etwa 40 cm langer Draht steckte in ihr!!  Sofort in die Werkstatt, und den Draht so nah wie möglich am Körper gekappt. Dann zum Telefon um den Tierarzt darauf vorzubereiten, dass ich mit einem Notfall kommen werde. Die Goya in die Transportkiste und los gerast. So schnell war ich noch nie in Torrevieja. Nur gut, dass die Autobahn so nah ist. Ich habe unseren alten VW Golf ganz schön gekitzelt, das könnt ihr mir glauben.

Beim Tierarzt eingetroffen, sind wir natürlich sofort an die Reihe gekommen. Der Arzt tastet die Goya ab. Das Metall war gut sichtbar, gleich vor den Hinterläufen, in der Hüfte, sozusagen. Plötzlich tastet er auf der gegenüber liegenden Seite und meint, dass man den Draht hier spürt. Ein Gedanke rast mir durch den Kopf:  „Ist der Draht durch den ganzen Körper?“  Der Arzt verlässt kurz den Raum, kommt mit einer Zange zurück und durchtrennt den Draht...... und der fällt auf den Behandlungstisch!!!!  Ein befreiendes Lachen löst meine Anspannung. Die Goya ist nicht verletzt.

Sie wurde Opfer eines barbarischen Spaniers, einer unserer Nachbarn, wohl verstanden!! Dieser „Mensch“ hat eine Falle im Garten platziert, eine, mit der man angeblich auch Hasen fängst. Nach Auskunft des Tierarztes auch in Spanien streng verboten. Aber was heisst das schon, darum kümmert sich hier sowieso niemand. 


                                      Dies ist ein Foto von diesem perfiden Mordinstrument. 


Die Goya hatte insofern grosses Glück, als dass die Schlinge sich um den Bauch gelegt hat und nicht um den Hals. Sonst wäre sie jämmerlich erstickt .... und vermutlich im Kochtopf gelandet.

Ich bin froh, dass es so glimpflich ausgegangen ist. Welcher der Nachbarn dafür verantwortlich ist, steht für mich fest. Leider kann ich es nicht beweisen, sonst stünde die Guardia Civil an dessen Türe. Aber als Folge dieses dramatischen Vorfalls habe ich nun die Mauer, wo die Goya vermutlich entwichen ist, gründlich verbarrikadiert.

Bin ich nun menschenverachtend, weil ich diesen „Menschen“ verachte?? Wenn ja, dann bin ich das gerne!

Bis zum nächsten Mal

Hermann Kaufmann

Sonntag, 7. August 2011

Ein weiteres Abenteuer mit der spanischen Bürokratie


Heute habe ich mal wieder von einem Läckerli der spanischen Bürokratie zu berichten. Vor einiger Zeit ging unsere Freundin Jacqueline für immer in die Schweiz zurück. Deshalb haben wir ihren VW Golf Variant gekauft. Um die Sache perfekt zu machen, mussten wir natürlich das Auto umschreiben lassen. In der Schweiz geht man dazu mit dem Fahrzeugausweis und dem Versicherungsnachweis ins Strassenverkehrsamt. Damit hat sich’s. Aber nicht so in Spanien. Lest und staunt!

Es ist ja nun schon eine ganze Weile her, seit ich meinen Schweizer Führerschein in einen Spanischen umtauschen musste. Das Chaos von damals ist mir noch in guter Erinnerung. Deshalb habe ich mich bei einem „Gestor“ (Anwaltskanzlei) nach dem Preis für diese Dienstleistung erkundigt. Stolze 335,80 € wollten sie für das bisschen Autoummelden haben. (Na ja, jetzt weiss ich auch warum.) Das war mir denn doch zu teuer, also haben wir die Sache selbst in die Hand genommen. Meine Spanischkenntnisse sind ja mittlerweile einigermassen, also stand dem Projekt nichts mehr im Wege. Dank dem Kostenvoranschlag der Gestoria wusste ich auch, welche Papiere und Unterlagen dafür gebraucht werden. Als da sind:



NIE Nummer (Numero Identificacion Extranjero)


Die Anmeldung beim hiesigen Rathaus (Certificado individual de inscripción   
padronal)


Ficha Tecnica (Technisches Blatt) und Permisio de Circulacion (Verkehrserlaubnis) für das Fahrzeug.


Aktueller Strassensteuerbeleg (Impuestos de Vehiculos)


Kaufvertrag über den Erwerb in spanischer Sprache.


Personalausweis und Ausweiskopie des Vorbesitzers



In weiser Voraussicht und weil ich mittlerweile das spanische Chaos kenne, habe ich zusätzlich noch das Certificado de registro de Ciudadano de la Unión (ein schönes Formular das belegt, dass ich im Ausländerregister gemeldet bin) und das Formular vom Ministerio del Interior über die Erteilung der NIE-Nummer mitgenommen. Wohl verstanden, alles im Original und mindestens eine Photokopie.

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Am frühen Morgen sind Brigitte, Jacqueline und ich los gefahren, um uns in dieses Abenteuer zu stürzen. Ich muss dazu sagen, dass wir mit einem Tagesausflug gerechnet haben. Und so ist es ja dann auch gekommen.

Um etwa 10:15 sind wir im Traffico in Alicante eingetroffen. Natürlich war seit meinem letzten Besuch hier alles umgestellt worden, sodass ich mich erst mal orientieren musste. Der erste Anlaufspunkt war die Información. Also stellten wir uns ordnungsgemäss in die ansehnliche Schlange und warteten, bis wir an der Reihe waren. Das war in der Menge mit Kinderwagen etc. gar nicht so einfach. Nach einem kleinen Platzgefecht mit einem von der Seite eindrängelnden Spanier hat es dann doch geklappt.

Dort hat die nette Dame mir ein Formular zum Ausfüllen und eine Informationsschrift Cambio de Titularidad del Vehículo in die Hand gedrückt mit dem Hinweis, dass ich zuerst zur Calle Churruca Nr. 25 gehen müsse, um mich beim Ministerio del Interior, Dirección General  de Tráfico zu melden. Also haben wir diesen Fussmarsch in Angriff genommen. Nach zweimaligem Fragen (einen Polizisten und eine Strassenreinigerin) haben wir das Haus zu guter Letzt gefunden. Hier haben wir uns wiederum in die wartende Schlange gestellt. Endlich an der Reihe, gibt mir die Dame wiederum ein Informationsblatt in die Hände und kreist die wichtigsten Punkte ein. Der erste Punkt war der, dass ich am Nebenschalter ein Formular Modelo 620 für 18 Cent kaufen musste.

Beamtensprache in Deutsch ist ja schon schwierig. Aber erst in Spanisch (!!) und dann noch die Abkürzungen. Das war vielleicht ein harter Job. Ich war, ehrlich, fast verzweifelt und habe gedacht, dass ich das nie schaffen würde. Mit dem ausgefüllten Formular (in 4-facher Ausführung) ging ich wieder zurück zum selben Schalter und bekam nun eine Nummer!! Es war die Nummer V068 und die Zeit war gleich darauf vermerkt, es war mittlerweile 11:14 Uhr.

Wir durften uns nun setzen und Fernsehen, immer die aufgerufenen Nummern im Auge behaltend. Endlich erschien die Nummer V068 und wir wurden zu Tisch 14 gerufen. Ein netter Herr sass dort, der einen Teil der mitgebrachten Unterlagen einforderte und dann auf dem Formular Modelo 620 (Impuesto sobre Transmisiones Patrimoniales y Actos Jurídicos Documentados) einen zu entrichtenden Betrag von € 33.20 ausrechnete.

Nun war der nächste Fussmarsch angesagt. Ich soll zur CAM-Bank gehen und dort die € 33,20 einbezahlen und dann wieder zurückkommen. Dann gebe es erneut eine Nummer! Da ich ja sowieso wieder hier erscheinen muss, hat Jacqueline hier auf mich gewartet. Weil die Wegbeschreibung des netten Herrn nur sehr ungenau war, (eher hat er die Himmelsrichtung angegeben als den Weg beschrieben), musste ich unterwegs mal wieder fragen. Ich hab’ dann die Bank tatsächlich gefunden. Naja, Schlangestehen war wieder angesagt. Aber diesmal ohne Nummer, man fragt einfach, wer der Letzte sei und merkt sich das Gesicht von dem, der sich meldet.

Als ich dann endlich am Bankschalter stehe, summt dummerweise das Handy vom Kassier. Ist ja logisch, dass er dann nachschauen tut, wer das wohl sei. So wie es scheint, hat er eine SMS bekommen. Vermutlich war es auch sehr dringend, jedenfalls muss er zuerst antworten, bevor er sich mir zuwenden kann. Man muss sich das bildlich vorstellen: Ein Bankkassier, der zuerst seine SMS versenden muss, bevor er den nächsten Kunden bedienen kann! Aber auf die paar Minuten kommt es nun auch nicht mehr an! Ich denke, dass es eine schlechte Nachricht war, weil er auf mein „hola, buenas dias“ überhaupt nicht reagiert hat.

Endlich kann ich dann meinen Obulus von € 33,20 entrichten. Fröhlich mache ich mich wieder auf den Weg zum Ministerio del Interior, Dirección General  de Tráfico wo Jacqueline mich schon ungeduldig erwartet.

Weil sich in der Zwischenzeit wieder eine Schlange vor dem Schalter gebildet hat, stelle ich mich wieder hinten an, bis ich an die Reihe komme. Diesmal habe ich die Nummer C053 ergattert - und die Zeit ist mittlerweile bis 12:00 Uhr vorgerückt! Eine Dreiviertelstunde, um € 33,20 einzuzahlen.

Also wieder Fernsehen und beim Aufblinken der C053 aufspringen, diesmal zu Tisch 6. Jetzt bekomme ich einen Stempel auf das Formular Modelo 620!! Damit geht es wieder zurück zum Trafico. Diesmal werden die Schritte allerdings schon etwas langsamer. Nicht nur, weil es bergauf geht. Erste Müdigkeitserscheinungen machen sich bemerkbar. Dabei ist die Odyssee noch lange nicht vorbei!

Beim Trafico treffen wir wieder auf die wartende Brigitte, die schon geglaubt hatte, wir seien irgendwo verschollen. Wenigstens sind wir drei nun wieder gesund und einigermassen munter beieinander. Diesmal musste ich mich nicht mehr in die wartende Menge vor der Información anstellen, sondern in jener vor der Caja. Deren Warteschlange ist aber nicht kürzer. Endlich bei der Kasse, muss ich die nächsten 50 Euro bezahlen und erhalte dafür wieder eine Nummer. Diesmal ist es die 197 und auf dem Coupons ist vermerkt, dass 34 Personen vor mir an der Reihe sind. Das ist doch schon mal beruhigend, wenn man sich ausrechnen kann, wie lange es wohl noch dauern wird.

Eigentlich könnten wir ja wirklich beruhigt sein, nun sind wir schon so weit gekommen und haben alles dabei gehabt, was verlangt war. Aber man weiss ja nie!! Als nach langem Warten die Nummer 197 aufleuchtet und uns zum Schalter 4 bittet, gehen wir frohen Mutes dahin. Die Dame hat wohl einen schlechten Käse zum Frühstück bekommen oder leidet an Unterzuckerung, weil es ja schon weit über 12 Uhr ist. Jedenfalls ist sie recht unfreundlich. Nachdem sie die verschiedenen Unterlagen gesichtet hat verlangt sie meinen Pass. Wohl verstanden, der war nicht als nötiges Dokument aufgeführt, wohl aber den von der Jacqueline. Von ihr hat nie jemand einen Pass oder dergleichen gefordert, obwohl als beizubringendes Dokument aufgeführt, und das mit Kopie!

Und noch etwas, sie verlangt doch tatsächlich das Certificado de registro de Ciudadano de la Unión (dieses schöne Formular das belegt, dass ich im Ausländerregister eingetragen bin). Glück gehabt, sonst wäre der ganze Tag im Eimer gewesen. Plötzlich legt sie ihre Stirn in Falten und uns allen rutscht das Herz in die Hose. Sie steht auf und verschwindet irgendwo zwischen den Schreibtischen. Wow, was ist jetzt passiert? War alles umsonst? Dürfen wir nochmals kommen? Ja ja, nur Aussenstehende können darüber schmunzeln, uns aber war es gar nicht ums Lachen.

Dann erscheint sie wieder und tippt weiter in ihren Computer. Irgendwann setzt sich der Drucker in Bewegung und spuckt meinen neuen Fahrzeugausweis aus!!

 
G e s c h a f f t !


Mein fröhlich hingeworfenes “muchos gracias, hasta luego” hört sie schon gar nicht mehr. Ihre Laune ist vermutlich noch weiter gesunken. Dabei ist es erst 12:20 Uhr und die Schalter sind geöffnet bis 16:15Uhr!


PS: Der Hammer kommt aber ganz zum Schluss: Kein Mensch fragt nach einem Versicherungsnachweis. Niemanden interessiert es, ob das Auto auch eine Versicherung hat! Aber eine Handänderungs-Steuer von € 33,20 das muss dann schon sein.


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Ich hoffe, dass ich Dir mit diesem Bericht die spanische Lebens- und Eigenart etwas näher bringen konnte. Wenn Du meine Berichte über das Autoumschreiben von CH nach E und meinen Bericht über das Umschreiben des Führerscheins nicht oder nicht mehr hast, dann lies weiter oben.

Samstag, 30. Juli 2011

Schikanen und Diskriminierung in spanischen Ämtern


Ein Erfahrungsbericht von Brigitte Baumgartner
 (ist zwar schon ein Weilchen her, aber ich habe mir sagen lassen, dass es immer noch genau so läuft)


Am Dienstag den 20. November 2007 habe ich beschlossen, dass ich meinen Schweizer Führerschein in einen Spanischen umschreiben will, wie es für Residenten vorgeschrieben ist. Hermann hatte seinen bereits im Februar umschreiben lassen und gleichzeitig wollte ich das damals auch tun. Offenbar war das aber im spanischen Tráfico (vergleichbar mit dem schweizerischen Strassenverkehrsamt) erst in sechs Monaten möglich.


1. Tag (21.11.07)

Am Mittwoch Morgen also bin ich um sechs Uhr aufgestanden, um den 7-Uhr-Bus zu erreichen. Um ein Viertel nach acht bin ich dann in Alicante angekommen.  Wohl wissend, dass da immer eine Menschentraube vor dem Eingang steht habe ich, um Zeit zu sparen, ein Taxi  vom Busbahnhof zum Tráfico genommen. Glück gehabt, es stehen noch nicht viele Leute da.

Um Punkt neun ist Türöffnung und das Gedränge geht los. Also rein und sofort an die Kasse. Bevor ich was erledigen kann, muss ich erst mal 16.80 Euro bezahlen. Dann erst bekomme ich eine Nummer. In diesem grossen Raum gibt es einen Bildschirm, wo die Nummern aufgerufen werden. Ich war recht gut motiviert und  sicher, dass ich alle Papiere beisammen habe, die es braucht. Doch weit gefehlt, die Frau hinter der Glasscheibe sagte mir, dass seit Juli ein neues Gesetzt in Kraft sei. Demnach brauche ich noch ein zusätzliches Formular von der Nationalpolizei. Und das würde ich in Elche bekommen. (Ein zusätzliches Problem ist plötzlich aufgetaucht. Nun muss ich mich also zuerst mit der Nationalpolizei herumschlagen, bevor ich ans Umschreiben des Führerscheins denken kann.)

Also wieder zum Bus-Bahnhof und zurück nach Crevillente. Unterwegs rufe ich Hermann an, er soll mich an der Bushaltestelle abholen. Um 11 Uhr bin ich da. Wir fahren gleich weiter zur Nationalpolizei nach Elche. Man hat mich sogar reingelassen und an der Information bekam ich zwei Formulare zum Ausfüllen. Ich könne das allerdings heute nicht mehr erledigen, weil es für mich keine Nummer mehr gebe!

Hier in Spanien kann man nicht einfach zur Polizei oder zum Tráfico oder sonst in ein Büro gehen, da bekommt man früh morgens eine Nummer und erst wenn diese aufgerufen wird, ist man an der Reihe. Und manchmal steht man sogar im Freien, ob kalt oder warm (und es ist kalt Mitte November) und erst dann darf man ins Gebäude rein. Hier herrschen ganz strenge Sitten, Jawolll!

So ging ich halt nach Hause, füllte die Formulare aus, ging zur Bank, zahlte den nötigen Obolus ein und wieder nach Hause, um alle meine Papiere neu zu ordnen, da ich am Donnerstag Morgen wieder nach Elche gehen will. 

 
2. Tag (22.11.07)

Heute bin ich sogar um halb sechs Uhr aufgestanden, habe noch kurz einen Kaffe getrunken, mich warm angezogen und ab ging’s nach Elche.

Um 6 Uhr 30Min. war ich bei der Polizei. Schock! Es warten mindestens schon 50 Leute. Na ja, dachte ich, jetzt muss ich eben anstehen. Ich war guter Hoffnung, dass ich noch zu denen gehöre, die eine Nummer bekommen. Um 8 Uhr sind 7 (!) Polizisten aus dem Gebäude gekommen, drei davon sogar mit Maschinen-Pistolen bewaffnet. Einschüchterung vom Feinsten. Jetzt muss man in die Reihe stehen. Es gab natürlich ein Gedränge. Einer der Polizisten dirigiert die Spanier auf die eine Seite und die Ausländer auf die andere.
 
Da dachte ich mir: „Na ja, das kann ja heiter werden“. Und tatsächlich, die Spanier bekamen zuerst ihre Nummern. Es werden jeden Tag nur 80 Nummern ausgeteilt und da es bestimmt an die 40 Spanier waren, blieben für den grossen Rest der Ausländer nur noch 40 Stück übrig. Reinste Diskriminierung der Ausländer, dacht ich. Welch ein Aufschrei würde wohl durch die Weltpresse gehen, wenn so was in der Schweiz  passieren würde: „Die Schweizer zuerst!“ ?  

Doch irgendwann stand auch ich vor dem Polizisten und der sagte mir: „Keine Nummer mehr“. Ich dachte, ich habe nicht richtig verstanden und hielt die Hand hin für eine Nummer. Er sagte aber, heute gäbe es keine Nummern mehr, ich solle morgen wieder kommen. Das darf doch nicht wahr sein, ich stehe seit einer und einer halben Stunden in der Kälte und der sagt einfach, ich solle wieder nach Hause gehen. Mir sind Emotionen hoch gekommen, die nicht gerade nett sind und die ich hier lieber nicht schildern will. Angeblich sind wir Gäste in diesem Land. Ich jedenfalls würde meine Gäste anders behandeln, zumal sie ihr Geld bei mir ausgeben.

Zuerst musste ich mal was Warmes trinken und auf die Toilette gehen und vor allem, mich etwas abregen. Das Spital war nicht weit weg so ging ich dahin. Gestärkt vom heissen Kaffee ging ich wieder zurück zum Polizisten. Ich habe mir einen Trick überlegt, wie ich eventuell doch noch reinkomme und was ich sagen werde. So sagte ich ihm, ich müsse zur Information. Er hat mich tatsächlich rein gelassen. Also bin zur Information gegangen und habe noch zwei der Formulare geholt, da ja Hermann diese Prozedur auch noch bevorsteht. Und da ich schon mal da war, bin ich auch gleich zum Schalter gegangen, um meine Formalitäten zu erledigen. Die Dame hat begonnen, die Formulare zu sichten und ich dachte: „ jetzt wird alles gut“. Aber, oh Schreck, plötzlich fragt sie nach der „heiligen“ Nummer, die ich nicht hatte.

Ich gestand ihr, dass ich keine Nummer bekommen hätte. Sie meinte darauf hin, es gebe da draussen Leute, die schon lange in der Kälte warten und ich komme einfach rein und will jetzt bedient werden. Darauf sagte ich ihr, dass ich auch schon seit halb sieben warten würde und gefroren hätte, und da sagt man einfach: „Es gibt keine Nummern mehr“. Aber das hat sie schon nicht mehr gehört. Sie ist wortlos aufgestanden, weg gegangen und nach ein paar Sekunden in Polizeibegleitung zurück gekommen. Ich musste meine Papiere zusammen raffen und dann wurde ich vom Polizisten sozusagen aus dem Haus geworfen. Dabei hätte sie mir einfach sagen können: „Ohne Nummer geht gar nichts“.

Meine Wut war grenzenlos. Bin mir wie eine Kriminelle vorgekommen. Ich hätte das ganze Gebäude in die Luft sprengen können. Ich fühlte mich schikaniert und gedemütigt. Aber es blieb mir nichts anderes übrig, als nach Hause zu gehen mit meiner ganzen Wut.

Zuhause hat Hermann seine Papier ebenfalls ausgefüllt und ich ging zur Bank, um nochmals 6 Euro 70  einzuzahlen.  Am Freitag würde ich seine Papiere dann auch gleich mitnehmen. Ich war also bereit für die nächste Etappe.


3. Tag (23.11.07)

Heute bin ich bereits um 5 Uhr aufgestanden, damit mir nicht dasselbe passiert wie gestern. Als ich da ankam, warteten bereits an die 30 Personen vor der Türe. Die ersten waren angeblich schon um 5 Uhr dort. Einige davon standen gestern hinter mir und haben ja auch keine Nummer mehr bekommen. Es war bitterkalt und der Wind blies um die Häuser. Ich habe mich warm angezogen, doch nach einer Stunde habe ich doch angefangen zu frösteln. Was soll’s, ich bleibe hier stehen, ob ich frier’ oder nicht. Ich will heute eine Nummer, um endlich meinen Führerschein umschreiben zu lassen. Nach zwei ein halb Stunden Warten, und das im Freien, war ich durch und durch kalt.

Oh, Gott sei Dank, die Polizisten kommen aus dem Gebäude und der eine verteilt die Nummern. Natürlich wieder zuerst den Spaniern und den Rest bekommen die Ausländer. Alle mussten wir hintereinander gehen, die Polizei hielt uns in Schach. Endlich stand ich dann vor dem Polizisten und streckte ihm die Hand entgegen, um die heiss ersehnte Nummer zu bekommen. Es war die Nummer 47!! Immer wieder habe ich sie angeschaut um sicher zu gehen, dass es wahr geworden ist. Das einzige was jetzt zählte war, sofort ins Spital rüber zu laufen und etwas Heisses zu trinken und etwas zu essen. Mich einfach nur aufwärmen. Man spürt, dass der Körper wieder langsam warm wird, also noch lebt. Ich bin eine ganze Stunde in der Cafeteria des Spitals geblieben, habe einfach nur die Wärme genossen und war zufrieden, dass ich eine Nummer hatte. Es braucht doch wirklich nicht viel, um in Spanien glücklich zu sein, nur eine Nummer! Um 9 Uhr ging ich dann zurück zur Nationalpolizei und habe dort nochmals bis um halb elf gewartet, bis ich ins Gebäude durfte. Drinnen war ich nach weiteren 10 Minuten Wartezeit endlich an der Reihe! Das ganze Prozedere am Schalter hat nur gerade mal eine Minute gedauert und schon hatte ich meine Papiere und alles war erledigt. Welch ein Aufwand, unglaublich!

Nun aber schnell zum Auto und  ab nach Alicante, nicht dass die mich nicht mehr hinein lassen. Im ersten Parkhaus am Hafen habe ich das Auto stehen lassen und wollte mir ein Taxi nehmen. Einen Parkplatz zu suchen hätte viel zu lange gedauert. Verkehrsstau überall, also blieb mir nichts anderes übrig, als zu Fuss zum Tráfico zu hetzen, denn es war schon bald 12 Uhr und damit kein Hineinkommen mehr.

Geschafft, ich komme noch rein. Und sage und schreibe, ich bekomme sogar noch eine Nummer (wieder mal), also durfte ich bleiben und hoffen, dass ich heute doch noch alles erledigen kann. Ist das nicht ein Glückstag für mich?! Um halb zwei durfte ich an den Schalter treten: die Papiere waren jetzt alle in Ordnung.

Folgendes musste ich vorlegen: den Schweizer Führerschein, zwei neuere Fotos, den Nachweis des medizinischen Eignungstests, den Nachweis der Anmeldung in der Gemeinde, die NIE-Nummer (Número de Indentidad de Extranjero), und letztendlich das Dokument, weswegen ich diesen Aufwand betreiben musste: die Bestätigung meiner  Anmeldung im Ausländer-Register. (Ich frage mich zwar weshalb das nötig ist, anhand der NIE-Nummer bin ich ja bereits im Innenministerium registriert.) Und das alles natürlich im Original und eine oder zwei Fotokopien. Alles in Allem habe ich also 10 Seiten abgeliefert. Es hat geklappt, bin ich nicht gut? Ich war richtig erschöpft und müde, hatte Durst und musste dringend zur Toilette. Ich habe dann Hermann angerufen und mitgeteilt, dass ich es endlich geschafft habe. Und dass ich sicher bis drei Uhr zu Hause sein werde. Von morgens fünf Uhr bis nachmittags um drei Uhr, wahrlich ein langer Tag!

Ich habe tatsächlich drei Tage gebraucht, um ein Papier zu bekommen, das nur gerade mal eine Minute gebraucht hat, um bearbeitet und ausgedruckt zu werden!

Man muss es einfach erlebt haben, glauben tut einem das sowieso niemand!

Fazit

Frage: Was ist der Unterschied zwischen spanischen Ämtern und der Boygroup Tokio Hotel?

Antwort: Es gibt keinen. Bei beiden musst Du vor der Türe campieren, wenn Du ganz sicher Zutritt haben willst.




Dienstag, 19. Juli 2011

Die unglaubliche Reise durch den spanischen Bürokratiedschungel

oder 

Es gibt Tage, an denen man nicht so viel essen kann, wie man kotzen möchte.


Donnerstag, 20. Mai 2004

Nachdem unsere gute Bekannte Barbara mir erzählt hat, dass sie innerhalb einer Woche die spanischen Nummernschilder bekommen habe, ist es jetzt für mich auch Zeit, diese Sache in Angriff zu nehmen. Zumal bald Mitte Jahr ist und die Versicherung und Zulassung in der Schweiz  für das zweite Halbjahr fällig wird. Ich melde mich im Rathaus als hier wohnhaft an und beantrage mit dieser Anmelde-Bestätigung (Empadronamiento) bei der Nationalpolizei in Elche eine  N.I.E.-Nummer (Numero Identificacion Extranjero).


Donnerstag, 10. Juni 2004

Heute kann ich das Schreiben mit der N.I.E.-Nummer in Elche abholen.

Freitag, 11. Juni 2004 

Jürgen, ein Freund mit guten Spanischkenntnissen erklärte sich bereit, mit mir zum ITV nach Orihuela, den spanischen TÜV, zu fahren. Dort schickt man uns, wie erwartet, zuerst zum Zoll nach Alicante. Also fahren wir nach Alicante und fragen uns zum Zoll durch. „Ja, ja“ sagt man uns dort, „sie sind hier schon richtig, aber zuerst müssen sie zu einem Zollagenten.“ Wir erhalten eine Liste mit verschiedenen Adressen von besagten Zollagenten. Jene, die am nächsten ist, lesen wir aus und gehen dahin. Wir müssen alle Papiere, resp. Kopien davon,  da lassen und der Agent würde mich dann anrufen, wenn die Zollformulare ausgefüllt seien. Da in den Köpfen der Spanier die Schweiz nicht zur EU gehört, (von bilateralen Verträgen haben sie sowieso noch nichts gehört!) brauche ich ein Dokument vom Schweizerischen Konsulat. Das « Certificado de Nacionalidad y de matricula » bestätigt, dass ich Schweizerbürger bin und auch da wohnhaft war. Es bestätigt weiterhin, dass ich in der Schweiz ab- und beim Schweizer Konsulat in Barcelona angemeldet bin. Ich muss sogar die Abmeldebestätigung von der ehemaligen Wohngemeinde an das Konsulat faxen. Dann  schickt man mir dieses Certificado, aber natürlich per Nachnahme: Kostenpunkt 30.00 Euros.


Montag, 21. Juni 2004


Heute trifft das begehrte Dokument vom Konsulat ein. Ich fahre mit Jürgen unverzüglich nach Alicante zum Zolldeklaranten, um es da abzuliefern. Nicht ohne es vorher gefaxt zu haben. Der ganze Aufwand war leider umsonst, die Schweiz gehört nach wie vor nicht zur EU, also muss ich Zoll bezahlen. Na ja, was will man machen.


Mittwoch, 30. Juni 2004


Endlich kommt das Telefon und ich kann das begehrte Zoll-Formular abholen. Jürgen kommt wieder mit als Dolmetscher. Jetzt wird die erste Rechnung fällig: 380.00 Euros. Leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht, es braucht nämlich noch ein weiteres Formular, das Certificado para matricula de vehiculos a motor. Der Zollagent rubbelt mit einem Papierstreifen und einem Bleistift die Chassis-Nummer ab, und das zwei Mal.

Wenn dieses Papier bereit ist, ruft er mich wieder an!

Dienstag, 13. Juli 2004


Heute ist auch das Certificado para matricula de vehiculos a motor zum Abholen bereit. Also fahren wir wieder nach Alicante. Diesmal kostet es, oh Wunder, allerdings nichts!!

Montag, 19. Juli 2004


Weil Jürgen diese Woche Feriengäste hat, ist er leider unabkömmlich. So beschliessen Brigitte und ich, trotz unserer spärlichen Spanischkenntnisse (Brigitte spricht aber fliessend Italienisch), nach Orihuela zum ITV zu fahren und es einfach mal zu probieren. Bevor wir das Auto vorführen können, braucht es allerdings das Formular „Ficha de reducia“, das ein Ingenieur  von der Firma ATRAIN, die sich im Nebengebäude befindet, ausstellt. Der freundliche Herr vom ITV meint, wir könnten entgegenkommenderweise trotzdem das Auto prüfen lassen und dieses Dokument morgen nachliefern.  Das Auto hat die Prüfung übrigens anstandslos bestanden.


Dienstag, 20.Juli 2004


Am Morgen fahren wir nach Orihuela zur Firma ATRAIN, um vom Ingenieur das Auto begutachten zu lassen. Er misst, wie am Vortag beim ITV geschehen, nochmals Radstand, Höhe, Breite etc., rubbelt nochmals mit zwei Papierstreifen die Fahrgestellnummer ab und schaut ganz fest in den Motorraum. Die Distanz von Mitte Hinterrad zur Stossstange misst er mit dem Karton, der ihm als Schreibunterlage dient. Trotzdem ist das Mass nachher millimetergenau  dokumentiert. Er könne dieses Formular jedoch nicht sogleich ausstellen, er würde uns aber anrufen, sobald es bereit sei.
Um etwa 17 Uhr ruft er tatsächlich an, das Formular sei bereit. Also fahren wir am selben Abend nochmals nach Orihuela, zahlen 90 Euro und bekommen das Papier. Wir tragen es ins Nebenhaus zum ITV und geben es da ab. Nach der Mitteilung, es dauere etwa 1 ½ Stunden, haben wir gesagt, dass wir dann morgen früh um 8.00 Uhr wieder kommen würden. Er war sehr erfreut und meinte: Muy bien, muy bien. (Kein Wort davon, dass er erst um 9 Uhr zu arbeiten beginnt. Aber das wussten wir ja noch nicht.)


Mittwoch, 21.Juli 2004


Um 08.15 fahren wir noch einmal nach Orihuela, um das Formular „Tarjeta inspección Técnica“ abzuholen. Wie wir da sind heisst es, der Sachbearbeiter komme erst um 9.00 Uhr!! Das hätten wir gerne gestern schon gewusst.  Eine Frau vom Schalter nebenan geht nachschauen und sagt, das Formular „Ficha de reducia“ sei nicht hier. Wir sagen ihr, dass wir es gestern persönlich abgegeben hätten. Nun, es sei eben nicht zu finden. Also, Kaffee trinken und warten. Um 9 Uhr erscheint der Sachbearbeiter tatsächlich. (Nur gut, dass er uns wieder erkannt und sich an dieses Formular erinnert hat, sonst wären wir schön am Ar........ gewesen.) Es dauerte allerdings nochmals 10 Minuten, weil das Formular „Tarjeta inspección Técnica“ erst geschrieben werden musste!!

Anschliessend sind wir direkt zum Trafico (Strassenverkehrsamt) nach Alicante gefahren. Eine riesige Menschenschlange steht auf dem Trottoir. Wir stellen uns hinten an. Nach etwa einer halben Stunde gehe ich mal schauen, wo diese Schlange überhaupt hinführt. Schockiert stelle ich fest, dass eine grosse Schalterhalle gerammelt voll von Wartenden ist. Keine Chance, hier vor Schalterschluss um 13.30 Uhr noch hinein zu kommen. Also fahren wir unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Wir beschliessen, dass Brigitte morgen alleine fährt, weil ich zu Hause zu tun habe.

Und weil wir gerade so schön viel Zeit haben, fahren wir auf dem Nachhauseweg zur SUMA, das ist die Organisation, welche die Steuern für die Gemeinden einzieht. Hier wird die Verkehrssteuer fällig. Natürlich haben wir nicht daran gedacht, alles und jedes zu fotokopieren. Auf meine Frage, ob sie das nicht hier machen könne, sagt die Dame, dass sie keinen Kopierapparat hätte. Also, in der Bruthitze durchs Dorf marschieren, um eine Papeterie zu suchen. Als wir dann zurück sind, müssen wir uns natürlich wieder hinten anstellen. Eine Frau wird gerade bedient. Die Dame hinter dem Schreibtisch steht auf mit zwei oder drei Formularen, vermutlich Rechnungen, in der Hand und geht nach hinten. Nicht zu glauben, aber sie kommt mit Fotokopien zurück. Als wir endlich wieder auf dem Stuhl sitzen und in den Hinterraum blicken können, was sehen wir dort???? Richtig, einen Fotokopierer! Was soll’s, eine Schikane mehr oder weniger. Irgend wann werden den Spaniern die Ausländer ausgehen.  Am Schluss dürfen wir  € 25.20 bezahlen, zwar nicht hier, aber auf der nächsten Bank.


Donnerstag, 22. Juli 2004


Um 07.15 fährt Brigitte los, um sich diesmal frühzeitig vor Trafico anzustellen. Um 08.45 Uhr telefoniert sie, dass sie ein Formular erhalten habe, das ich persönlich  unterschreiben müsse, eine Vertretung sei nicht möglich. Also, wieder zurück fahren. Dieses Formular enthält Angaben, die alle aus der „Tarjeta inspección Técnica“ zu entnehmen wären. Zudem ist eine Vertretung durchaus möglich, wovon die Schalterbeamtin natürlich nichts sagt. Im Gegenteil, sie sagte, ich müsse persönlich unterschreiben.


Freitag, 23. Juli 2004


Genau um 7.09 Uhr fahren wir los, um wiederum möglichst früh beim Trafico anzustehen. Es ist 7.40 Uhr als wir dort ankommen und schon steht eine ganze Reihe hier, obwohl erst um 8.30 Schalteröffnung ist. Wir kommen auch relativ bald rein und gehen zuerst zur Kasse, um die € 65.20 zu bezahlen. Dann stellen wir uns mit der Nummer 703 am Schalter an. Ein freundlicher Herr kontrolliert alle Unterlagen und meint am Schluss, es fehle das Formular „Impuesto especial sobre determinados medios de transporte.“ Wir bekämen dieses Formular bei Delegaciones Provinciales de Ministerio de Hacienda am Plaza de la Montañeta. Das Formular hat die Bezeichnung: Modelo 565. Also nehmen wir diesen Fussmarsch von 10 Minuten an die Plaza de la Montañeta unter die Füsse. Dieses Formular gibt es tatsächlich und wir dürfen auch 40 Cents dafür bezahlen. Kein Mensch erklärt uns aber, was damit zu machen sei. Also fülle ich es aus mit N.I.E.-Nummer, Name, Adresse, einfach alles, was ich bereits 100 Mal ausgefüllt habe. Zurück beim Trafico legen wir dieses Dokument stolz auf den Schalter im naiven Glauben, dass wir nun alles erledigt hätten. „Nein, nein, da fehlt der Betrag darauf und bezahlt ist auch noch nichts“ sagt uns der freundliche Herr hinter der Glasscheibe. Diese Angaben würden wir bei Delegaciones Provinciales de Ministerio de Hacienda am Plaza de la Montañeta erhalten. Also, nochmals den ganzen Weg zurück, sind ja bloss zwei mal zehn Minuten, und das bei über 30o Celsius. Nachdem wir uns bei diesem Ministerium durchgefragt haben, wissen wir, dass weitere 35,70 Euros fällig werden. Das können wir aber nicht hier bezahlen, sondern müssen dazu zu irgend einer Bank gehen. Also machen wir das auch und gehen zum Trafico zurück. Nachdem wir das nun endlich vollständig ausgefüllte Formular, inkl. Einzahlungsquittung dem freundlichen Herrn vorgelegt haben, gibt er uns tatsächlich eine Kopie des Formulares „Solicitud Matriculación“ mit dem Vermerk darauf: Lunes: 11’45, Pedir No en information“. Für alle, die des Spanischen nicht mächtig sind heisst das, dass wir am Montag um 11.45 Uhr am Informationsschalter eine Nummer abholen können.

Nachdem das Nummernschild dann irgendwann ein Spanisches sein wird, muss ich angeblich auch meinen Führerschein registrieren lassen. Also gehen wir wieder zum Informationsschalter, um die nötigen Formulare zu verlangen. Man gibt mir ein „Solicitud de canje del permiso de conducción“, was ein Gesuch um Umtausch der Fahrerlaubnis bedeutet. Seit 1996 müssen gemäss EU-Richtlinien die Führerscheine allerdings nicht mehr umgetauscht, sondern nur noch registriert werden.


Montag, 26. Juli 2004 (Dies ist der härteste und frustrierendste Tag der ganzen Reise)


Heute sind wir etwas später losgefahren, weil wir ja die Nummernschilder erst gegen 12 Uhr abholen können. Um etwa 9.45 Uhr treffen wir beim Trafico ein. Zu unserer Freude ist die Warteschlange vor dem Informationsschalter, wo wir unsere Warte-Nummer abholen können,  nicht all zu lang. Brigitte stellt sich also da an, derweil ich mich bei der Warteschlange zur Kasse anstelle. Ich muss ja zuerst die € 16.20 für die Umschreibung des Führerscheins bezahlen. Hier ziehe ich die Nummer 689 und 49 Clientes sind vor mir dran. Brigitte bekommt die Nummer 728 und auf dem Talon steht sogar, dass nur 10 Clientes vor uns sind. Als unsere Nummer 728 am Schalter 6 aufgerufen wird, gehen wir mit der leisen Befürchtung dorthin, dass wir zu früh sind, es ist ja erst 20 Minuten nach 10 Uhr. Und tatsächlich schüttelt der nette Herr hinter der Glasscheibe den Kopf und zeigt auf den Vermerk auf dem Abholungsschein, dort steht nämlich klipp und klar: 11’45 Uhr!! Also stellen wir uns nochmals hinter der Warteschlange zum Informationsschalter an, um eine spätere Nummer zu holen. Diesmal ist es die Nummer 753 und wieder nur 10 Clientes vor uns. Also warten wir nochmals vor dem Schalter 6 und das Pech will es, dass wir wieder zu früh sind. Es ist einfach nicht abzuschätzen, wie lange die Wartezeit sein muss, um nicht vor 11.45 Uhr vor dem Schalter zu stehen. Ich kann einfach nicht glauben, dass die Nummern-Zuteilung für das Autokennzeichen erst um 11.45 Uhr erfolgt. Wenn es um 11.45 bereit ist, ist es bestimmt auch schon um 10.45 bereit. Unglaublich aber wahr, wir stellen uns zum dritten Mal in die Kolonne und erhalten dann die Nummer 782. Wir hoffen, dass die fünf Clientes vor uns ganz langsam abgefertigt werden, damit wir nicht wieder zu früh sind. Und tatsächlich ist es erst 11.43 Uhr, als wir wiederum, zum dritten Mal, an der Reihe sind. Wir sind halt einfach zu früh, ganze 2 (!) Minuten fehlen noch. Die Nummer ist noch nicht da! Der nette Herr ist jetzt nicht mehr so nett. Er steht auf und verschwindet irgendwo im Hinterraum. Als er nach ein Paar Minuten wieder erscheint, es ist mittlerweile 11.48 Uhr, schmeisst er uns die Papiere hin und starrt auf seinen Bildschirm. Was wir hier erhalten sind natürlich nicht die Schilder, sondern nur die Ausweise, worauf das Autokennzeichen vermerkt ist. Die Schilder müssen wir in einem der Geschäfte auf der gegenüberliegenden Strassenseite anfertigen lassen und auch gleich die 30 Euros bezahlen. Halleluja, die Schilder haben wir jetzt endlich. Wir legen Sie in den Kofferraum unseres Autos und nehmen die andere Sache noch in Angriff.

Wir haben ja immer noch die Nummer 689 für die Umschreibung des Führerscheins. Ich will’s kurz machen. Dafür braucht es ein ärztliches Attest das aussagt, dass man fähig ist, ein Auto zu fahren. Im ersten Büro werde ich gefragt, ob ich gesund bin. Kein Diabetes, keine Drogen, keine Medikamente, keinen Bluthochdruck (mit Ausnahme von heute). Im zweiten Büro legt mir ein Herr ein Stück Papier hinter das eine Brillenglas und bittet mich, eine Buchstabenreihe zu lesen. Muy bien, muy bien. Dann das andere Auge.  Im dritten Büro muss ich mit zwei weissen Punkten zwei roten Balken folgen, ohne dass es zu oft hupt, wenn ich die Balken verliere. Das war’s. Ich muss ein Foto und 30 Euros abgeben und erhalte dafür meine Bestätigung. (Als Militärmotorfahrer und Ambulanzfahrer und auch Inhaber der Fahrkategorie für gewerbsmässigen Personentransport kenne ich die medizinischen Eignungstest einigermassen. Dieser Test jedoch spottet jeder Beschreibung, er ist eine reine Farce.) Ich habe jetzt alle Papiere zusammen und nun beginnt das grosse Warten, bis die 49 Clientes vor mir abgefertigt sind. Um etwa 13.30 Uhr, knappe 4 Stunden nach unserem Eintreffen, erscheint unsere Nummer auf der Anzeigetafel von Schalter vier. Der lange Rede kurzer Sinn: Ich konnte meinen Führerschein nicht umschreiben lassen, weil ich nicht beweisen konnte, dass ich schon länger als 185 Tage hier in Spanien lebe, obwohl ich den Damen (es waren mittlerweile deren drei) vorlegte, dass ich eben mein Auto von Schweizer Kontrollschildern auf spanische umgemeldet habe. Die eine, die etwas Deutsch sprach, machte dann den Vorschlag, ich solle doch mit ihrem Chef reden, er sei am Schalter 1 zu finden. Der scheint diesen Aufruhr mitbekommen zu haben, denn, wie er uns kommen sieht, steht er auf und geht davon.

Ich gebe es auf und fahre halt mit meinem schweizerischen Führerschein. Ich habe genug von den Schikanen! Von wegen Führerschein registrieren statt umschreiben lassen, wie es angeblich seit 1996 von der EU vorgeschrieben ist: Davon wissen die Verantwortlichen im spanischen Verkehrsamt nach acht Jahren noch nichts!!


Ganz ehrlich, ich kann gar nicht so viel essen.